Vom Streit zur Lösung – Der typische Ablauf einer Mediation
Mediation bietet einen strukturierten Rahmen, um Konflikte fair, einvernehmlich und nachhaltig zu lösen. Der Weg von der Eskalation zurück zum Dialog und schließlich zur gemeinsamen Vereinbarung folgt in der Regel einem klaren, bewährten Ablauf:
- Kontaktaufnahme & Auftragsklärung
Zu Beginn nehmen die Konfliktparteien (selbst oder vermittelt) Kontakt zur Mediatorin auf. In einem unverbindlichen Vorgespräch werden Ziel, Rahmenbedingungen sowie die Bereitschaft aller Beteiligten zur Mediation geklärt. Die Mediatorin erklärt den Ablauf, Grundprinzipien (Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Neutralität) und organisiert bei Einigung einen ersten Mediationstermin. - Einführung & Vereinbarung der Spielregeln
Beim ersten Mediationsgespräch stellt die Mediatorin sich und das Verfahren vor, erläutert Regeln für respektvolles Miteinander und gewährleistet einen geschützten Rahmen. Alle Beteiligten bestätigen ihre Freiwilligkeit und Bereitschaft zur konstruktiven Lösungssuche. - Sammlung der Themen & Konfliktdarstellung
Jede Konfliktpartei schildert ihre Sicht auf die Situation. Die Mediatorin sorgt dafür, dass jede Person ausreden kann und sich verstanden fühlt. Gemeinsam wird eine „Themenliste“ der zu klärenden Anliegen erstellt, damit nichts Wesentliches übersehen wird. - Klärung der Hintergründe, Interessen & Bedürfnisse
Hier wird gefragt: Was steckt hinter dem Streit? Welche Bedürfnisse, Ängste, Wünsche und Interessen stehen wirklich auf dem Spiel? Die Mediatorin hilft, tieferliegende Aspekte sichtbar zu machen und für wechselseitiges Verständnis zu sorgen. Dies geschieht meist nicht in Schuldzuweisungen, sondern im „Ich“-Modus. - Entwicklung von Lösungsoptionen
Sind Interessen, Ziele und Bedürfnisse offen gelegt, beginnt die kreative Phase: Die Parteien sammeln gemeinsam Lösungsansätze. Dabei gilt: Alles darf geäußert werden, jede Idee zählt, es wird konstruktiv diskutiert – noch ohne Bewertung. - Bewertung & Auswahl der Lösung
Nach dem Sammeln werden die Lösungsvorschläge auf Machbarkeit, Fairness und Akzeptanz geprüft. Die Parteien wägen Vor- und Nachteile ab, passen Vorschläge an und erarbeiten eine Vereinbarung, mit der sich alle identifizieren können. - Abschluss, Vereinbarung & Transfersicherung
Die erarbeitete Lösung wird in einer verbindlichen Abschlussvereinbarung festgehalten – mündlich oder schriftlich. Auf Wunsch unterstützt die Mediatorin bei der Formulierung, beim Festlegen von Kontrolle oder Folgeterminen und beim Übertragen der Vereinbarung in den Alltag.

Fazit
Der Mediationsprozess wandelt Streit durch Struktur, Wertschätzung und Dialog in Verständnis, kreative Lösungen und nachhaltige Vereinbarungen. Die Beteiligten verlassen den Prozess gestärkt – mit der Erfahrung, gemeinsam aus einer schwierigen Situation herausgefunden zu haben. Mediation ist damit nicht nur ein Verfahren zur Konfliktlösung, sondern auch ein Weg zu mehr Klarheit, Beziehung und Eigenverantwortung.
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