Mediation

Mediation bedeutet Vermittlung.

Mediation ist ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung von Konflikten. Eine neutrale, allparteiliche dritte Person – die Mediatorin oder der Mediator – begleitet die Konfliktparteien darin, selbstbestimmt zu einer gemeinsamen und zukunftsorientierten Lösung zu gelangen. Ziel ist stets eine Vereinbarung, welche die Interessen und Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt; hierbei behalten die Parteien die volle Entscheidungsgewalt. Die Mediation unterscheidet sich deutlich vom Gerichtsverfahren: Während im Gericht Urteil und Schuldfragen im Mittelpunkt stehen, setzt Mediation auf Dialog, gegenseitiges Zuhören und Einvernehmen.

Grundprinzipien der Mediation

Für eine erfolgreiche Mediation gelten bestimmte Grundprinzipien:

  • Freiwilligkeit: Beide Seiten nehmen ohne Zwang am Mediationsverfahren teil und können das Verfahren jederzeit abbrechen oder unterbrechen.
  • Eigenverantwortlichkeit: Die Konfliktparteien entwickeln ihre Lösung eigenständig und übernehmen Verantwortung für den Prozess und das Ergebnis.
  • Vertraulichkeit: Alles, was in der Mediation besprochen wird, bleibt vertraulich und wird nicht nach außen getragen.
  • Neutralität und Allparteilichkeit: Die Mediatorin ist neutral, unterstützt und achtet jede Partei gleichermaßen, ohne selbst Interessen zu vertreten.
  • Transparenz und Informiertheit: Es wird mit offenen Karten gespielt, alle relevanten Informationen werden offengelegt.
  • Respekt und Gesprächsregeln: Ein respektvoller, konstruktiver Umgang ist stets Basis des Verfahrens.

Typische Fragen in der Mediation

Die Mediation lebt von gezielten Fragen, die das gegenseitige Verständnis fördern und Raum für nachhaltige Lösungen schaffen. Dazu gehören:

  • Was möchten Sie durch die Mediation erreichen?
  • Welche Erwartungen haben Sie an den Ablauf?
  • Was ist Ihnen besonders wichtig?
  • Woran würden Sie erkennen, dass der Konflikt gelöst ist?
  • Welche bisherigen Lösungsversuche gab es, und warum haben diese nicht funktioniert?
  • Was brauchen Sie (statt: Was wünschen Sie?)?
  • Welche Angebote können Sie machen?
  • Was soll in Zukunft anders laufen?

Dabei kommen verschiedene Fragetechniken zum Einsatz, etwa öffnende Fragen, Wunderfragen („Stellen Sie sich vor, über Nacht ist der Konflikt gelöst – woran merken Sie das?“), zirkuläre Fragen („Was würde Ihr Kollege dazu sagen?“), konkretisierende Fragen sowie lösungsorientierte und zukunftsgerichtete Fragen. Im Fokus stehen das Herausarbeiten der Interessen, Bedürfnisse und Ziele aller Seiten – niemals Schuldzuweisungen.

Einsatzmöglichkeiten der Mediation

Mediation kann in zahlreichen Konfliktfeldern eingesetzt werden, z. B.:

  • In Familien (bei Trennungen, Scheidungen, Generationenkonflikten)
  • In Unternehmen und Organisationen (zwischen Teams, Mitarbeitern, Geschäftsführung)
  • In Nachbarschaften (Nachbarschaftsstreitigkeiten, Eigentümergemeinschaften)
  • In Schulen und Bildungseinrichtungen
  • Bei Erbschaften und Nachfolgeregelungen
  • Im öffentlichen Bereich (z. B. Bürgerbeteiligung, Umweltkonflikte)
  • Zwischen Geschäftspartnern und bei wirtschaftlichen Konflikten

Überall dort, wo die Beteiligten sich eine eigenverantwortliche, nachhaltige und tragfähige Lösung wünschen, ist Mediation ein wertvolles Werkzeug.

Mediation bietet durch ihren vertraulichen, strukturierten Rahmen und durch das einfühlsame Fragen und Verstehen eine echte Alternative zum Streit vor Gericht – und schafft oftmals Lösungen, mit denen alle Beteiligten wirklich leben können.

Eine Mediation kann von einem bis zu ca. zehn Treffen umfassen.

Wer ist am Konflikt beteiligt?

  • Innerhalb welcher Logiken argumentieren die Beteiligten?
  • Wem nützt der Konflikt, wodurch wird er aufrechterhalten?
  • Wie wird der Konflikt ausgetragen?
  • Wie sind Lösungsversuche bisher verlaufen?

Sie erreichen mich auch per Mail an kontakt@aussprechen.at oder über mein Kontaktformular.